Presseberichte
 
  w Winterthur 2008
   
 

10 Jahre Winterthurer Märchenstube

 

Ursprünglich richtete sich das mündlich tradierte Volksmärchen an Erwachsene. Die Geschichten boten Lebenshilfe, erlaubten Gesellschaftskritik und enthielten zum Teil unverblümt erotische Anspielungen. Nichts für Kinderohren! Zu dieser Ansicht gelangten zumindest die Menschen des aufgeklärten 17. Jahrhunderts, als die «Kindheit» entdeckt wurde. Ihren Höhepunkt fand diese Auffassung in den «Kinder- und Hausmärchen» der Brüder Grimm.
Im 20. Jahrhundert wurde das Märchen von der Wissenschaft erobert. Seine pädagogischen und therapeutischen Möglichkeiten wurden erforscht, Symbole und Motive auf ihre Heilwirkung untersucht. Nach einer Zeit der Ablehnung hält der Märchenboom nun unverändert seit Jahrzehnten an, wie die fast unüberschaubare Fülle an Literatur, Seminaren und Veranstaltungen zum Thema zeigt.

Fast wie im Märchen
Als Käthi Moser vor zehn Jahren ihre Märchenstube eröffnete, stand für sie fest, dass sie sich keiner Schule verpflichten würde. Ihr Ziel war es, jeden 7. des Monats ein Podium der Fabulierlust zu schaffen, den Zuhörern die Möglichkeit zu bieten, die alte Kunst des Erzählens neu oder wieder zu entdecken. Die Gefahr, dass Märchen heute zu den verschiedensten Zwecken gebraucht und auch missbraucht werden, bedauert sie. «Ich überlasse es jedem selbst, ob er ein Motiv für sich entschlüsseln oder ganz einfach die Poesie der Sprache und die Ausstrahlung des Erzählenden geniessen will», sagt sie. Für Käthi Moser heisst es heute, nach zehn intensiven Jahren «Mutprobe bestanden». Wie im Märchen, nach mancher Enttäuschung, aber auch ebenso vielen Ermutigungen. Inzwischen hat der magische 7. Tradition, steht bei vielen als fester Termin in der Agenda, auch bei den Erzählerinnen und Erzählern, die im Turnus ihr Stammpublikum begeistern.

Festtagsprogramm
Für den Jubiläumstag am kommenden 7. September hat 02Käthi Moser ein ganz besonderes Programm auf die Beine gestellt. Los geht's am Mittag mit Sigrid Früh, der schwäbischen Märchenerzählerin und -forscherin aus Leidenschaft, die sich nicht scheut, auch Politikern und Managern den Spiegel vor die Augen zu halten. Zwischendurch wird zur Stärkung ein schwäbisches Gericht serviert. Weiter geht es orientalisch mit Hannelore Marzi, gefolgt vom dazu passenden Dessert. Danach entführt Gidon Horowitz in den Garten der Träume. Eine weitere Besonderheit wird im Barockhüsli dargeboten. Dort wird Claudius Caflisch Märchen aus der Stimmung des Augenblicks heraus improvisieren.
Am Abend des 7. September findet die gewohnte Erzählrunde statt. Zu Gast ist Silvia Studer-Frangi.

 

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